Advertiser reden Klartext 3 – neuer US-Report zu Media Transparency

TLDR: Wer immer noch (oder zum ersten Mal) Zweifel an den Geschäftspraktiken im Advertising hat, dem sei der aktuelle Report der US-Werbungtreibenden empfohlen. In ihm steht eigentlich nichts Neues. Hier sind Ergebnisse und Download.

Die Studie

Die Association of National Advertisers (ANA) beauftragte K2 Intelligence, ein “Bureau for Cyber Defense and Investigation” vertrauliche Interviews durchzuführen.

Befragt wurden zwischen Oktober 2015 und Mai 2016 :

  • 29 advertiser
  • 57 media suppliers and ad tech vendors;
  • 38 agency professionals, both current and former, including representatives of all AgencyHolding Companies;
  • 10 trade association representatives; and
  • 16 other individuals (consultants, industry legal counsel, independent barter companyemployees, post-production professionals)

Veröffentlicht wurde die Studie auf ana.net, dort auch gratis Download gegen Adressdaten.

Ergebnisse in Kurzform

Hier die Findings für den US Markt, politisch ausgewogen formuliert, im Orginal und übersetzt.

1. “There Is A Fundamental Disconnect In The Industry Regarding The Basic Nature Of The Advertiser-Agency Relationship”
Es gibt fundamental unterschiedliche Auffassungen über die Beziehung Agentur-Werbungtreibende.

 

2. “K2 Found Substantial Evidence of Non-Transparent Business Practices in the U.S. Market in the Form of Rebates”
Nicht transparente Geschäftspraktiken in Form von Rabatten sind umfangreich belegbar.

 

3 “K2 Found Substantial Evidence of Potentially Problematic Agency Conduct Concealed By Principal Transactions”

Potentiell problematisches Agenturverhalten ist umfangreich belegbar und wird durch Buchungen im Eigeninteresse verdeckt

 

4 “K2 Found Evidence of Non-Transparent Business Practices in the U.S. Market Arising from Agencies Holding or Soliciting Equity Stakes in Media Suppliers”

Nicht transparente Geschäftspraktiken durch Agenturen in Form von Beteiligungen an Media-Anbietern (Vermarktern) sind belegbar.

 

Die Schlussfolgerung

“Conclusion: Within the Sample Studied by K2, Non-Transparent Business Practices Were Found to Be Pervasive”

Der Mediaeinkauf in USA ist durchdrungen von Korruption Intransparenz.

Faktoren, die eine weiter zunehmende Verbreitung nicht transparenter Geschäftsprakltiken begünstigen, sind:

  1. Preisdruck der Werbungtreibenden
  2. Wachsende Unübersichtlichkeit der Mediaeinkaufslandschaft
  3. Begrenzte Buchprüfungsrechte

Was nicht hinterfragt wird, ist die Rolle der Werbungtreibenden selbst.

Ja, Preisdruck ist ein Faktor, aber den gibt es doch bitteschön in jeder ordentlichen geführten Supply Chain. Was also bringt ausgerechnet diese Lieferkette in einem derartigen Zustand?

Die ganze Studie gibt es zum direkten Download auch hier bei uns.